21. Oktober 2025

Insights Austria #4: Die aktuelle Stimmung in Österreich

Teil 4 der Studienserie „Insights Austria“ von TQS Research & Consulting powered by horizoom
Online-Befragung von n=1.000 Personen aus dem österreichischen horizoom-Panel, repräsentativ quotiert nach Alter, Geschlecht, Bundesland, Bildung im Zeitraum 18.09.-29.09.2025
Studie untersucht die Stimmung der ÖsterreicherInnen u.a. bzgl. Medien- und Politikvertrauen, Arbeitsmarkt, Finanzlage, aktuellen Trends und persönlichen Zukunftsaussichten
Teil 4 der Studienserie „Insights Austria“ von TQS Research & Consulting powered by horizoom
Online-Befragung von n=1.000 Personen aus dem österreichischen horizoom-Panel, repräsentativ quotiert nach Alter, Geschlecht, Bundesland, Bildung im Zeitraum 18.09.-29.09.2025
Studie untersucht die Stimmung der ÖsterreicherInnen u.a. bzgl. Medien- und Politikvertrauen, Arbeitsmarkt, Finanzlage, aktuellen Trends und persönlichen Zukunftsaussichten

Österreicher:innen blicken mit gemischten Gefühlen auf aktuelle Entwicklungen – Vertrauen in Medien und Politik bleibt gespalten

Mehr als zwei Drittel der Österreicher:innen (69 %) geben an, von den aktuellen Nachrichten, Informationen und Entwicklungen eher bis sehr negativ betroffen zu sein. Besonders junge Menschen zwischen 16 und 29 Jahren zeigen sich dabei deutlich optimistischer als Befragte ab 40 Jahren. Auch beim Vertrauen in die Medien zeigt sich ein geteiltes Bild: 55 % der Bevölkerung schenken den Medien Vertrauen, während 45 % weniger oder gar kein Vertrauen haben. Bemerkenswert ist, dass 15 % angeben, den Medien überhaupt nicht zu vertrauen. Das höchste Vertrauen zeigen erneut die jüngeren Altersgruppen bis 29 Jahre. Das Vertrauen in die Politik hat sich seit der Regierungsbildung leicht verbessert. Während der Übergangsphase vertrauten nur 20 % der Österreicher:innen darauf, dass die Regierung die richtigen Maßnahmen für das Land setzt. Im März lag dieser Wert bei 28 %, aktuell bei 26 %. Dennoch äußern 74 % der Bevölkerung weiterhin wenig bis kein Vertrauen in die politische Führung. Deutlich positiver wird hingegen die Sicherheitslage in Österreich wahrgenommen. 68 % der Befragten fühlen sich derzeit eher bis sehr sicher. Das subjektive Sicherheitsgefühl hat sich damit erholt: Zwischen März und Juni dieses Jahres lag der Anteil derjenigen, die sich unsicher fühlten, mit 38 % auf einem Tiefpunkt.

Hohe Arbeitsplatzsicherheit in Österreich – Junge Beschäftigte zeigen erhöhte Wechselbereitschaft

Die überwiegende Mehrheit der Berufstätigen in Österreich blickt derzeit optimistisch auf ihre berufliche Situation: 85 % empfinden eine hohe Arbeitsplatzsicherheit und sehen kaum Risiko, ihren aktuellen Job zu verlieren. Ebenso stabil zeigt sich die Bindung an den Arbeitgeber – 80 % der Berufstätigen planen keinen Arbeitsplatzwechsel in absehbarer Zeit. Gleichzeitig bleibt jedoch rund ein Fünftel der Arbeitnehmer:innen mobil und gibt an, innerhalb der kommenden zwölf Monate den Arbeitgeber wechseln zu wollen. Besonders auffällig ist die jüngste Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen: Hier liegt die Wechselbereitschaft bei 27 Prozent – deutlich höher als bei den 40- bis 49-Jährigen (16 %) und den 50- bis 65-Jährigen (13 %).

Finanzlage stabilisiert sich leicht – dennoch bleibt Sparpotenzial begrenzt

Etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung (53 %) beurteilt ihre eigene finanzielle Situation positiv. Gleichzeitig gibt rund jede:r Achte (13 %) an, finanziell schwer über die Runden zu kommen. Beim Sparverhalten zeigt sich ein gemischtes Bild: Für 32 % der Österreicher:innen hat sich daran nichts geändert, während 19 % angeben, mehr sparen zu können als im Vorjahr. Knapp die Hälfte (48 %) berichtet jedoch, weniger Geld auf die Seite legen zu können. Insgesamt zeigen sich die Werte im Jahresvergleich weitgehend stabil, liegen jedoch deutlich unter dem Niveau von Dezember des Vorjahres, was auf eine anhaltend angespannte finanzielle Lage vieler Haushalte hinweist. Knapp die Hälfte der Österreicher:innen (48 %) gibt an, etwas oder deutlich weniger Geld für das tägliche Leben zur Verfügung zu haben als zuvor. Die Teuerungen machen sich vor allem in zentralen Lebensbereichen bemerkbar – insbesondere bei Lebensmitteln, Gastronomie, Energie und Treibstoff. Diese Entwicklung zeigt, dass die anhaltend hohe Kostenbelastung weiterhin spürbar in den Alltag vieler Menschen eingreift und den finanziellen Spielraum deutlich einschränkt.

Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung – doch Skepsis gegenüber Klimaschutz bleibt groß

Für 59 Prozent der Österreicher:innen spielt Nachhaltigkeit bereits eine spürbare Rolle im Alltag und beeinflusst alltägliche Entscheidungen – vom Konsum bis zum Mobilitätsverhalten. Dabei zeigt sich, dass das Thema nach wie vor stärker von Frauen getragen wird. Gleichzeitig bleibt die Skepsis gegenüber den Auswirkungen der Klimaschutzmaßnahmen hoch: 41 Prozent der Befragten äußern Zweifel, dass diese langfristig positiven Effekte auf unsere Zukunft haben werden. Lediglich 16 Prozent zeigen sich eher bis sehr optimistisch, was den aktuellen Stand der Klimaschutzmaßnahmen betrifft. Insgesamt ist seit Juni eine leicht positive Entwicklung in der Wahrnehmung erkennbar – die Bevölkerung blickt also etwas hoffnungsvoller, wenngleich weiterhin zurückhaltend, auf die Klimapolitik.

Sozialer Zusammenhalt in Österreich nimmt deutlich ab

Der wahrgenommene soziale Zusammenhalt in Österreich hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert. Der Anteil der Bevölkerung, die das soziale Miteinander und die gegenseitige Unterstützung eher bis sehr negativ bewertet, ist signifikant gestiegen – von 50 Prozent im März über 58 Prozent im Juni auf nunmehr 66 Prozent. Im Gegenzug ist der Anteil jener, die den sozialen Zusammenhalt positiv beurteilen, im selben Zeitraum von 50 auf 34 Prozent gesunken. Diese Entwicklung verdeutlicht eine zunehmende gesellschaftliche Polarisierung und eine wachsende Sorge um das Miteinander in Österreich.

Persönliche Zukunftsaussichten bleiben stabil – ältere Generation blickt kritischer nach vorn

Mehr als zwei Drittel der Österreicher:innen (67 %) bewerten ihre persönliche Entwicklung und Zukunftsaussichten als eher bis sehr positiv. Dieser Wert zeigt sich im Vergleich zum Februar weitgehend stabil und unterstreicht eine insgesamt zuversichtliche Grundhaltung in der Bevölkerung. Auffällig ist jedoch die Altersgruppe der 50- bis 65-Jährigen, die ihre persönliche Zukunft deutlich kritischer einschätzt als jüngere Österreicher:innen.

Weitere Details zur Studie inklusive Chartbericht: http://www.blog.tqs.at