30. Juli 2024

K&A-horizoom BEHAVIOR TRACKER Welle 5: Wie viel Natur (v)ertragen die Deutschen?

K&A-horizoom BEHAVIOR TRACKER untersucht regelmäßig mit intelligenten Fragetechniken sogenannte Say-Do-Gaps
Online-Befragung von n=1.000 Personen aus dem horizoom-Panel, repräsentativ quotiert nach Alter, Geschlecht, Bundesland
Studie untersucht die Naturverbundenheit der Deutschen und verschiedene Say-Do-Gaps bzgl. Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz
K&A-horizoom BEHAVIOR TRACKER untersucht regelmäßig mit intelligenten Fragetechniken sogenannte Say-Do-Gaps
Online-Befragung von n=1.000 Personen aus dem horizoom-Panel, repräsentativ quotiert nach Alter, Geschlecht, Bundesland
Studie untersucht die Naturverbundenheit der Deutschen und verschiedene Say-Do-Gaps bzgl. Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz

Alle 8-10 Wochen führen wir gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut K&A BrandResearch AG aus Röthenbach b. Nürnberg repräsentative Studien im deutschen horizoom-Panel zu gesellschaftlich relevanten Themen durch, um mit intelligenten Fragetechniken sogenannte Say-Do-Gaps zu untersuchen, d.h. Unterschiede zwischen Selbstaussagen und tatsächlichem Alltagsverhalten.

In der jüngsten Studie ging es dabei um das Thema Nachhaltigkeit, Umwelt und Natur.

Immerhin 67% der Deutschen schätzen sich selbst als naturverbunden ein, 92% der Befragten haben einen Garten oder zumindest einen Balkon, eine Terrasse und/oder einen Wintergarten. Ob Gartenbesitzer oder nicht, ob jung oder alt: Die Deutschen lieben es mehrheitlich, in der Natur spazieren zu gehen (>50%) und sehen die Natur als zentralen Ort für Erholung und Stressabbau (>50%). Die Corona-Pandemie war dieser Naturverbundenheit zuträglich, entdeckten in dieser Zeit der Einsamkeit und den Problemen des Alltags durch eine Flucht in die Natur und/oder die Anschaffung eines Haustieres zu entkommen, Campingurlaube und Outdooraktivitäten wie Wandern oder Radfahren (speziell: E-Biking) erlebten einen wahren Boom.

Doch trotz aller Liebe zur Natur verliert der Klima- und Umweltschutz an Relevanz, wird derzeit von nur rund 10% der Befragten als relevantes Thema für die Wahlentscheidung bei der nächsten Bundestagswahl gesehen, hinter Zuwanderung (29%), Sozialer Sicherheit (18%) und Friedenssicherung (11%). Das Ranking zeigt: in der derzeitigen Multikrisenzeit erscheint Klima- und Umweltschutz vielen als weniger unmittelbares Luxusproblem.

Überhaupt sehen die Befragten die (Mit)Verantwortung für den Klimaschutz nicht bei sich selbst, sondern – jeder Befragte konnte 3 Nennungen abgeben – mehrheitlich bei der Regierung, bei der Industrie und bei anderen Ländern (ggf. mit Deutschland gemeinsam). Ungeachtet der Tatsache, dass Lebensmittelverschwendung (46%), Flug- und Schiffsreisen (45%) sowie mangelndes Recycling (42%) als klimaschädliche Verhaltensweisen im Alltag eingeschätzt werden.

Doch es gibt auch Befragte mit Bereitschaft, persönlich zu Umwelt- und Klimaschutz beizutragen besteht beim Stromverbrauch (47%), Verzicht auf Flug- und Schiffsreisen (38%), und dem Verzicht auf Plastik (38%). Trotzdem: 10% sind nicht bereit zugunsten des Klimas zu verzichten.

Dies verdeutlicht den Say-Do-Gap: Trotzdem es ein generelles Problembewusstsein gibt, wird die Umweltpolitik mehrheitlich und gern an die Politik und Industrie delegiert, die Einladung zu persönlichem Verzicht führt zu Reaktanz oder zumindest Zurücklehnung. Am Ehesten stimmen die Befragten ab, sich für Klimaschutz zu motivieren, wenn auch Unternehmen verpflichtet würden, schädliches Verhalten zu reduzieren (40%) oder wenn es seitens der Politik finanzielle Anreize wie Subventionen oder Steuererleichterungen für umweltfreundliche Maßnahmen gäbe.

Entsprechend wichtig schätzen wir basierend auf den Studienergebnissen positive Erfahrungen und Anreize zu privatem Umwelt- und Klimaschutz ein. Eine wahrgenommene, positive Selbstwirksamkeit dürfte künftiges klimafreundliches Verhalten verstärken.

Detaillierte Ergebnisse und Informationen zur Studie inkl. Studiensteckbrief unter: https://ka-brandresearch.com